Der Tanz der Amoretten

Öl auf Holz

94 x 118 cm

in einem wertvollen vergoldeten und geschnitzten Holzrahmen 101 x 123 cm.

Wir sehen einen festlichen Tanz von Amoretten, die im Kreis um einen Baum angeordnet sind, auf dem andere Putten Musikinstrumente spielen, während im Vordergrund weitere Gegenstände, darunter Bögen und Köcher, auf dem Gras liegen. Im Hintergrund links sieht man die Szene einer Frau, die entführt und auf einen Wagen gezogen wird: Es handelt sich genau genommen um die Entführung der Proserpina durch Pluto, der, unsterblich in sie verliebt, sie mit in die Unterwelt nahm, um sie zu seiner Braut zu machen. Rechts hingegen küsst Venus mit einer Fackel in der Hand Cupido zwischen den Wolken, während darunter der Tempel der Vesta zu sehen ist, der noch heute in Rom existiert und in dem einst das heilige Feuer aufbewahrt wurde.

Das Gemälde ist eine interessante antike Nachbildung des Meisterwerks von Francesco Albani mit dem Titel „Danza degli amorini” (Tanz der Amoretten), das um 1660 entstanden ist und sich heute in der Pinacoteca di Brera in Mailand befindet.

Francesco Albani, bekannt für seine Darstellungen mythologischer und allegorischer Themen in einem leichten und dekorativen Stil, gilt zusammen mit Domenichino und Guido Reni als einer der bedeutendsten Vertreter des Bologneser Klassizismus und war daher bei den gebildeten Auftraggebern seiner Zeit äußerst gefragt.

Dank eines Stils, der sich durch idyllische Kompositionen auszeichnet und somit dem intimsten Geschmack der Auftraggeber entspricht, erfreuten sich Werke wie diese seit jeher außerordentlicher Beliebtheit bei Kritikern und Publikum, sodass sie mehrfach kopiert wurden.

Das dargestellte Motiv war auch in späterer Zeit aufgrund seiner symbolischen Bedeutung für den Triumph der Liebe sehr gefragt: Das Gemälde ist in der Tat eine interessante Allegorie der ehelichen Vereinigung und muss daher innerhalb der Familie Farnese anlässlich einer Hochzeit oder einer Verlobung in Auftrag gegeben worden sein.

Darauf deuten die Amoretten hin, die ihre Bögen, mit denen sie die Liebenden verliebt machen, niederlegen und glücklich spielen, weil sie die ihnen von Cupido übertragene Mission erfüllt haben: Pluto hat sich in Proserpina verliebt und entführt sie als Zeichen seiner unbezähmbaren Liebe. Venus belohnt Cupido schließlich mit einem dankbaren Kuss, während der Tempel der Vesta, in dem das Feuer immer brennt, der Liebe Beständigkeit wünscht.